Manuelle Therapie

Die Therapie mit den Händen ist eine der ältesten Naturheilmethoden am Bewegungsapparat überhaupt.

Die Manuelle Therapie stellt ein umfassendes Behandlungskonzept dar, das speziell für die Untersuchung und Behandlung der Störungen an Nerven, Muskeln und Gelenken entwickelt wurde. Es wurde seit den 50er Jahren von den Norwegern F. Kaltenborn und O. Evjenth entwickelt und wird ständig dem neuesten wissenschaftlichen Stand angepasst.

Die Manuelle Therapie befasst sich mit speziellen diagnostischen und therapeutischen Verfahren, die der Erkennung und Behandlung von reversiblen Funktionsstörungen am Bewegungsapparat dienen. Es handelt sich hierbei um Untersuchungstechniken, um eine Bewegungsstörung im Bereich der Extremitätengelenke oder der Wirbelsäule zu lokalisieren und zu analysieren. Dieser Befund dient als Grundlage für die therapeutischen Handgriffe, die vom Physiotherapeuten zur Therapie eingesetzt werden. Die Handgriffe werden sowohl zur Schmerzlinderung als auch zur Mobilisation von Bewegungseinschränkungen eingesetzt, wenn diese durch eine Funktionsstörung des Gelenks oder der diesem Gelenk zugehörigen Muskulatur hervorgerufen werden.

 

Was qualifiziert zum Manualtherapeuten?

 

Die Grundlagen der Manuellen Therapie werden bereits in der Physiotherapieausbildung unterrichtet. Nach Abschluss der Ausbildung hat man die Möglichkeit, sich zum „Manualtherapeuten“ weiter zu bilden. Die berufsbegleitende Fortbildung dauert mindestens 260 Unterrichtstunden und endet mit einer Zertifikatsprüfung. Diese berechtigt gegenüber den Krankenkassen zur Abrechnung der Position „Manuelle Therapie“.

Behandlungstechniken kurz vorgestellt:

Bei der Traktion werden die Gelenkpartner durch manuellen Zug voneinander entfernt, was zu einer Druckminderung, Entlastung und auch zur Schmerzlinderung führt. Eine gleichzeitige Dehnung der Gelenkkapsel und der Bänder verbessert die Beweglichkeit.
Beim translatorischen Gleiten werden die Gelenkanteile parallel gegeneinander bewegt, um das verlorengegangene Gelenkspiel und damit die Beweglichkeit wieder herzustellen.
Daneben dient die Weichteilbehandlung mit verschiedenen Entspannungs- und Dehntechniken dazu, die Muskulatur so zu verlängern, dass sie sich dem neugewonnenen Gelenkspiel anpasst.
Alle Techniken finden sowohl bei Funktionsstörungen an den Extremitätengelenken, als auch an den Gelenken der Wirbelsäule ihre Anwendung.

Mit der Manuellen Therapie steht dem Physiotherapeuten eine gezielte, gelenkschonende und meist schmerzfreie Behandlungstechnik zur Verfügung, die bei Funktionsstörungen der Gelenke neben der krankengymnastischen Behandlung angewendet wird.

Was ist ein Physiotherapeut PT-OMT?

Die Weiterbildung in Orthopädischer Manueller Therapie (OMT) kann nach der o.g. Zertifikatsprüfung begonnen werden. Mehrere Jahre durchläuft der Absolvent ein Kurs- und Prüfungssystem mit ca. 1400 Stunden, in dem die theoretischen Kenntnisse nach dem neusten Wissensstand vertieft und spezifische Techniken praktisch geübt werden. Unter Supervision lernt der Therapeut die Umsetzung in die Praxis. Nach bestandenen Examen darf die international anerkannte Berufszusatzbezeichnung Physiotherapeut – Orthopädische Manuelle Therapie (PT-OMT) benutzt werden.

 

Im Therapiezentrum Grabe haben drei Therapeuten (Hr. Grabe, Fr. Best und Fr. Schumacher) diese recht selten abgeschlossene Ausbildung. Fr. Grabe, Fr. Walz und Hr. Breyer haben die Zertifikatsprüfung für Manuelle Therapie gemacht.